Wärmepumpe – Teil 3 – Praxis

Teil 1 — Warum sie vielleicht viel besser funktionieren kann, als sie es gerade tut Teil 2 – weitere Details

Was bedeutet das jetzt in der Praxis

Für unsere Wärmepumpe (Stiebel-Eltron LWZ 5 CS Premium) in einem 156 qm Einfamilienhaus nach KfW 40 bzw. 55 mit drei Kindern sehen die Einstellungen wie folgt aus:

Heizen

Raumtemperatur Tag: 23,5 °C Raumtemperatur Nacht: 20 °C Maximale Vorlauftemperatur: 60 °C Zeitsperre Heizstab: 60 Minuten (Maximum) Temperaturauslegung Heizen: -20 °C Heizkurve Steigung: 0,28 Fußpunkt: 1,5°C

Heizprogramm

Wochentags: 3-8 Uhr, 12:30-21 Uhr Wochenende: 4-22 Uhr

Warmwasser

Soll Tag: 52 °C Soll Nacht: 37 °C Hysterese: 3 K Zeitsperre Heizstab: 360 Minuten (Maximum) Temperaturfreigabe Heizstab: -10 °C (Minimum) Pufferbetrieb: aus

Warmwasserprogramm

täglich: 12-15 Uhr

Erklärung

Die Werte sind im Grund nichts andere als die Umsetzung der Erkenntnisse aus Teil 1 und Teil 2. Faktisch ist die Wärmepumpe in der Nacht von 21/22 Uhr bis 3 Uhr aus, denn in der kurzen Zeit fällt die Temperatur nicht unter 20 °C.

Das Zeitfenster für die Heizung startet so früh, weil die Wärmepumpe wirklich eine ganze Weile braucht, um das Haus auf Temperatur zu bringen und mit den Werten ist es wochentags morgens um 6 Uhr (wenn wir aufstehen) kuschelig warm und angenehm. Ich lasse die Wärmepumpe allerdings bis 8 Uhr laufen, weil sie bis dahin durchaus noch etwas zusätzliche Wärme ins Haus bringt und ich damit die Anzahl der Takte niedrig halten kann. Ob der Wert so perfekt ist, kann ich noch nicht abschließend beurteilen.

Die Warmwasserbereitung um 12 Uhr hat Präferenz und zieht sich solange hin, wie es eben braucht (aber maximal bis 15 Uhr). Aktuell bei Temperaturen knapp über dem Nullpunkt etwa 1-1,5 Stunden. Hintergrund: Sollte sie länger als die eingestellten drei Stunden benötigen, würde der Prozess abbrechen und die Heizung mit der Arbeit beginnen. Das ist gewollt, damit zum Abend garantiert eine gewisse Mindestwärme vorhanden ist, wenn die Kids ins Bad gehen.

Rechnerisch könnte mit den Einstellungen (37 °C – 3 K) die Warmwassertemperatur auf 34 °C fallen. Das wäre zu wenig zum Duschen. Praktisch ist das aber nicht relevant, da der Temperatursensor so weit unten liegt, dass er nicht die tatsächliche Wassertemperatur misst, sondern etwas weniger, da dort das frische, kalte Wasser nachströmt, im Speicher aber keine große Durchmischung stattfindet. Damit reicht es immer zum Duschen. Sollte die Temperatur ausnahmsweise doch unter 34 °C (Messwert) fallen, springt die Wärmepumpe an und heizt das Wasser auf 40 °C (Messwert) auf. Das hält den Energiebedarf in ungünstigen Zeiten unter Kontrolle.

Praktisch haben wir bei den Zimmertemperaturen über den Tag und die Nacht eine Amplitude von ca. 1-1,5 °C. Das ist wenig genug, dass es nicht spürbar unangenehm ist, insbesondere, weil die Bäder zu den wichtigen Zeit warm sind.

Teil 4 – Klimatisierung Teil 5 – Steuerung und Bedienung Teil 6 – Photovoltaik, Effizien und Kosten